Die Zahnkrone: ästhetisch, funktionell, vielfältig

Die Zahnkrone kann auf dem natürlichen Zahn oder auf einem Implantat befestigt werden

Mit dem Begriff ‘Zahnkrone’ im eigentlichen Sinn ist der aus dem Zahnfleisch in die Mundhöhle ragende Teil eines natürlichen Zahnes gemeint. Dieser Zahnteil ist mit glänzendem Zahnschmelz bedeckt, der härtesten Substanz, die im menschlichen Körper vorkommt. Im allgemeinen Sprachgebrauch beschreibt die Bezeichnung ‘Zahnkrone’ jedoch die Überkronung eines Zahns durch individuell angefertigten Zahnersatz, also eine künstliche Zahnkrone.


Die Bemühungen, Zähne zu behandeln und zu erhalten, können schon für die Zeit um 7000 vor Christus im heutigen Asien nachgewiesen werden. Schon damals versuchte man, durch Karies entstandene kleine Defekte mithilfe einfacher Steinwerkzeuge aufzubohren. Die früheste Zahnfüllung wurde in Slowenien entdeckt und bestand aus Bienenwachs. Die heutigen künstlichen Zahnkronen bestehen dagegen aus Vollkeramik oder aus Metallkeramik und können sowohl als Vollkrone sowie als Stiftkrone gearbeitet werden.



Gründe für die Versorgung mit einer künstlichen Zahnkrone


Immer wenn ein Zahn so stark zerstört ist, dass eine Zahnfüllung oder eine andere Versorgung wie ein Inlay zur Rekonstruktion nicht mehr ausreicht, muss eine Überkronung oder eine Stiftkrone geplant werden. Besonders bei kariösen Defekten, die bis unter das Zahnfleisch reichen, bei ausgedehnter und flächenhafter Karies oder nach einer Wurzelspitzenresektion kann der schadhafte Zahn durch eine Zahnkrone wiederaufgebaut werden. Ebenso notwendig ist eine Krone bei tief abgebrochenen oder wurzelbehandelten Zähnen, um dem Zahn wieder die nötige Stabilität zu geben.


Künstliche Zahnkronen sind neben einer korrekten Funktionsweise des Kauorgans ebenso für die Gesamtästhetik des Gesichtes bedeutsam. Ist ein Zahn stark verfärbt oder hat er vielleicht schon mehrere sichtbare Füllungen, kann eine Zahnbehandlung mit Zahnkronen deshalb auch aus rein ästhetischen Gründen durchgeführt werden. Gerade eine Zahnkrone aus Vollkeramik bietet hervorragende Ergebnisse bezüglich der Optik sowie der Haltbarkeit und kann auch als Stiftkrone gearbeitet werden. Bei Zahnfehlstellungen, Bissanomalien oder defekten Schneidekanten stellen passende Zahnkronen eine gute Funktion im Zahngebiss her.


Die künstliche Zahnkrone: Was passiert bei der Zahnbehandlung?


Durch eine Zahnkrone wird der betroffene Zahn vollständig bedeckt. Um die Krone fest verankern zu können, wird die natürliche Krone präpariert und dadurch ein optimaler Untergrund für die Anbringung einer Zahnkrone geschaffen. Vor Behandlung werden sowohl der zu behandelnde Zahn als auch das Zahnfleisch örtlich betäubt.


Im Anschluss an die Präparation erfolgt die Abformung des Zahnstumpfs. Anhand dieser Abformung stellt der Zahntechniker entsprechend dieser Vorlage ein Arbeitsmodell her, auf dem im Anschluss die Zahnkrone gefertigt werden kann. Damit der abgeschliffene Zahn in der Zeit bis zur Fertigstellung der Krone vor äusseren Reizen geschützt ist, bekommt er eine provisorische Krone aus Kunststoff, die mit einem einfach zu lösenden Zement auf den Zahnstumpf aufgeklebt wird. Die endgültige künstliche Zahnkrone wird fest einzementiert und kommt damit der natürlichen Situation sehr nahe.


Arten der Zahnkronen, Unterscheidung nach Aussehen:

 

1. Die Vollkrone

Ist von einer Zahnkrone oder Krone die Rede, ist damit die Vollkrone gemeint. Sie umfasst, im Gegensatz zur Teilkrone, den präparierten Zahnstumpf wie eine Schutzkappe. Ausser zur Restauration nach Karies oder zur ästhetischen Korrektur dient eine Vollkrone auch als Stütz- und Halteelement für bestimmte Arten von Zahnbrücken.


2. Die Teilkrone

Die Zahnbehandlung kann zur Schonung der Zahnsubstanz auch mit einer Teilkrone erfolgen. Die Präparationsgrenze liegt in diesem Fall höher als bei einer vollständigen Überkronung, da nur ein Teilbereich geschliffen werden muss. Gesunde Zahnbereiche bleiben dadurch weitestgehend erhalten.


3. Die Stiftkrone

Der Name Stiftkrone oder auch Stiftzahn steht für eine Zahnkrone, welche mittels eines Stiftaufbaus fest im Zahn verankert ist: Nicht immer ist ausreichend eigene Zahnsubstanz vorhanden, um den Zahnstumpf so präparieren zu können, dass eine spätere Zahnkrone genügend Halt findet. In solchen Fällen ist es nach einer Wurzelbehandlung möglich, den Zahn durch einen Stiftaufbau im Wurzelkanal zu stabilisieren. War es früher noch üblich, Wurzelstift und Krone aus einem Stück zu fertigen, so werden heute Stiftaufbau und Zahnkrone getrennt voneinander angefertigt und eingesetzt. Auf diese Weise kann eine Krone auch jederzeit erneuert werden, da der Stiftaufbau im Zahninneren verbleibt.

4. Implantatgetragene Zahnkronen

Wenn in einer Zahnlücke keine natürliche Zahnwurzel mehr vorhanden ist, stellt sich die Frage nach der Art der prothetischen Versorgung. Um die natürliche Situation bestmöglich nachzubilden, sollte eine Zahnlücke daher, gerade im Frontzahnbereich, mit einer implantatgetragenen Zahnkrone versorgt werden. Das Zahnimplantat dient dabei als künstliche Zahnwurzel und somit als Halterung für die Zahnkrone.


Arten der Zahnkronen, Unterscheidung nach Materialzusammensetzung und Verarbeitung:


1. Die Vollgusskrone

Vollgusskronen wurden in der Regel aus hochgoldhaltigen Legierungen hergestellt. Da sie kostengünstig, sehr verträglich und lange haltbar sind, galten sie für lange Zeit als Standardversorgung. Da aber Vollgusskronen auffällig sichtbar sind, werden sie heutzutage sehr selten eingesetzt.


2. Die Zahnkrone aus Metallkeramik (VMK, Verblendkrone)

Wird eine Zahnkrone aus einem Metallgerüst mit einer Deckschicht aus aufgebrannter Keramik ummantelt, erhält man eine Metallkeramik-Krone. Da die aufgebrachte Schicht die Farbe der umgebenden Zähne hat, gibt das dem Zahn, im Gegensatz zur Metallkrone, ein natürliches Aussehen. Bedeckt die zahnfarbene Beschichtung den gesamten Metallkern, erhält man eine Vollverblendung; wird sie nur im sichtbaren Bereich angebracht, entsteht eine Teilverblendung. Wegen der fehlenden Lichtdurchlässigkeit (Transluzenz) des Metallgerüstes ist es allerdings schwierig, die ursprüngliche Zahnfarbe naturgetreu nachzuempfinden. Die Technik der VMK-Krone hat sich jedoch seit Jahrzehnten bestens bewährt und schafft sehr gute optische Ergebnisse.

Kunststoff ist preiswerter als Vollkeramik, jedoch nicht so abriebfest und kann sich verfärben. Für Patienten mit ungünstigen Bissverhältnissen oder Bruxismus (Zähneknirschen) eignet sich eine Verblendkrone eher nicht, da die keramische Schicht zusätzlich zum Metallgerüst einerseits mehr Platz braucht und zum anderen abplatzen kann, wenn keine Knirscherschiene getragen wird.


3. Die Zahnkrone aus Vollkeramik

Vollkeramikkronen sehen dem natürlichen Zahn zum Verwechseln ähnlich, da sie völlig metallfrei sind, und gelten daher als die ästhetisch anspruchsvollste Zahnkrone. Moderne Zahnkronen aus Vollkeramik halten zudem den Belastungen des Kaudruckes, auch im Seitenzahnbereich, in jeder Weise stand. Möglich wurde dieser Fortschritt durch den Werkstoff Zirkon (Zirkondioxid), der es in puncto Festigkeit mit den härtesten Metallen aufnehmen kann.


Bei einer Krone aus Vollkeramik bestehen sowohl das weisse Gerüst wie auch die Verblendung aus dem stabilen und hochwertigen Zirkon und schaffen dadurch eine Transluzenz wie bei einer natürlichen Zahnkrone. Weitere Vorteile: Der zahnfarbene Kronenrand muss nicht unter den Zahnfleischrand verlegt werden – es kommt damit nicht zu Irritationen des Zahnfleischs oder gar einem Zahnfleischrückgang. Der Zahn wird durch die Überkronung aus Vollkeramik nicht temperaturempfindlich und besitzt auch kein Allergiepotenzial, da Keramik äusserst bioverträglich ist. Hergestellt wird die Vollkeramikkrone mithilfe modernster Technik. Das Keramikgerüst wird durch computergesteuerte CAD/CAM-Fräsgeräte aus einem Zirkonblock herausgefräst; anschliessend wird es dann individuell mit Keramik in der ausgesuchten Zahnfarbe verblendet.


Die richtige Zahnkrone für Ihre Zahnbehandlung


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